Im Maschinen- und Anlagenbau stellen die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Produkte wichtige Kundenanforderungen an die jeweiligen Hersteller dar. Dennoch besteht zwischen den beiden Parteien meist ein funktionsorientiertes Geschäftsmodell, in dem die Maschine mit einer Gewährleistung oder Garantie verkauft wird. Tritt in dem Gewährleistungs- oder Garantiezeitraum ein Defekt auf, so ist der Hersteller zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Maschine verpflichtet. Sofern zusätzlich Serviceverträge für die Maschine abgeschlossen wurden, bieten die Hersteller in vielen Fällen jedoch nur die Einhaltung einer Reaktionszeit an. Diese erlaubt keine Aussage bezüglich der voraussichtlichen Stillstandszeit der Anlagen bei Defekten, sodass v. a. der Kunde das Risiko der resultierenden Produktionsausfallkosten trägt.

Durch das Angebot technischer Verfügbarkeitsgarantien kann das anbietende Unternehmen einen Großteil des erwähnten Risikos übernehmen, in dem bei Nichteinhaltung einer zugesagten Verfügbarkeit hohe Pönalkosten des Anbieters fällig werden, die die Produktionsausfallkosten der Kunden anteilig oder sogar vollständig kompensieren. Daher werden Verfügbarkeitsgarantien derzeit vermehrt von Kunden der Maschinen- und Anlagenbauer nachgefragt.

Allerdings gehen mit der Einführung eines derartigen verfügbarkeitsorientierten Geschäftsmodells und der Risikoübernahme diverse Herausforderungen für den Anbieter einher. Dieser muss bei der Dimensionierung seiner Dienstleistungsressourcen zwischen einer hohen Unterauslastung seiner Ressourcen sowie daraus resultierenden Leerkosten einerseits und den erwähnten Vertragsstrafen und einhergehendem Vertrauensverlust in Form von Opportunitätskosten andererseits abwägen. In diesem Spannungsfeld zwischen Kosten und Leistungsniveau ergeben sich verschiedene Möglichkeiten zur Positionierung des verfügbarkeitsanbietenden Unternehmens.

In der vorliegenden Dissertationsschrift wird ein Simulationsmodell beschrieben, welches Unternehmen dazu befähigt, die Konsequenzen ihrer Positionierung zu quantifizieren. Anhand erzeugter Kennlinien auf Basis der Simulationsergebnisse können Unternehmen Erfolgsfaktoren identifizieren und entscheiden, welche Maßnahmen die vorteilhaftesten darstellen, um ex ante abgegebene Verfügbarkeitsversprechen kosteneffizient einzuhalten. Das Modell wurde speziell im Rahmen der Windenergiebranche validiert, ist jedoch ebenso für andere Maschinenbaubranchen relevant und geeignet.

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Autor Wagner, Dirk Richard
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Erscheinungsdatum 23.05.2016
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Dissertationen

Wagner, Dirk Richard

Simulationsbasierte Bewertung von Verfügbarkeitsgarantien von Windenergieanlagen

ISBN: 978-3-86359-422-0
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Kurzbeschreibung

Das Angebot von Verfügbarkeitsgarantien wird derzeit verstärkt von Kunden der Maschinen- und Anlagenhersteller gefordert und stellt Anbieter hinsichtlich der Dimensionierung ihres Leistungsniveaus zur Erreichung einer hohen Reaktionsfähigkeit bei Stillständen vor große Herausforderungen. Die simulationsbasierte Bewertung derartiger Geschäftsmodelle ermöglicht es, die Konsequenzen hinsichtlich der Positionierung im Spannungsfeld zwischen Kosten und vorzuhaltendem Leistungsniveau zu quantifizieren.

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