Durch steigende Qualitätsanforderungen getrieben sowie durch ein zunehmendes Qualitätsbewusstsein entsteht in Unternehmen die Forderung, mit Hilfe valider Prüfdaten die Produktion abzusichern. Hierdurch nehmen der Bedarf an Eignungsnachweisen und ebenso der Aufwand durch diese stetig zu. Während die Durchführung eines einzelnen Nachweises in Normen und Richtlinien durchaus behandelt wird, besteht große Nachfrage nach Hilfestellungen, den durch die Vielzahl von Einzelnachweisen resultierenden Aufwand zu reduzieren, da dieser in produzierenden Unternehmen zu großen Herausforderungen führt.
In der Arbeit werden Verfahren zum aufwandsreduzierten Eignungsnachweis von Prüfprozessen entwickelt, deren Verlässlichkeit dem Risiko einer Fehlentscheidung durch unsichere Prüfprozesse angepasst werden kann. Der große Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Einzelnachweis, der durch die explizite Betrachtung eines einzelnen Prüfprozesses die größte Verlässlichkeit besitzt, besteht in der risikobasierten Aufwandsreduktion für Eignungsnachweise: Diese kann beispielsweise durch Übertragung, Abschätzung oder implizite Bewertung auf Basis der Prozessfähigkeit erfolgen. Des Weiteren bieten die Verfahren mit der Bewertung der zu erwartenden Fehlentscheidungen durch Überlagerung der Fertigungsprozess- und Prüfprozessstreuung eine Orientierung zur Wahl eines adäquaten Eignungsgrenzwertes.
Anhand eines entwickelten Modells für Qualitätsprüfkosten kann die Aufwandsreduktion unter Anwendung der Verfahren auf Beispiele aus der industriellen Praxis bewertet werden. Hiermit beantwortet die Arbeit die Frage, ob die Eignung für eine Vielzahl von Prüfprozessen in Unternehmen mit reduziertem Aufwand gegenüber flächendeckenden Einzelnachweisen nachgewiesen werden kann.
Die Forschungsergebnisse gingen in die VDI-Richtlinie 2600 „Prüfprozessmanagement - Identifizierung, Klassifizierung und Eignungsnachweise von Prüfprozessen“ ein, so dass der Industrie heute ein Verfahren zur Verfügung steht, mit dem sie der Herausforderung flächendeckender Eignungsnachweise zur Gewährleistung valider Qualitätsdaten begegnen kann.
Autor | Damm, Juliane |
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Lieferzeit | 3-4 Tage |
Gewicht | 0.25 kg |
Erscheinungsdatum | 12.06.2015 |
Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement
Risikobezogene Aufwandsreduktion für Eignungsnachweise von Prüfprozessen in der Produktion
Kurzbeschreibung
Zur Erfüllung stetig steigender Qualitätsanforderungen müssen Unternehmen ihre Produktion mit Hilfe valider Prüfdaten absichern. Hierfür sind wirtschaftliche Lösungen für flächendeckende Eignungsnachweise von Prüfprozessen notwendig. In dieser Arbeit werden Verfahren aufgezeigt, mit deren Hilfe der Aufwand für eine Vielzahl an Eignungsnachweisen risikobasiert reduziert werden kann. Anhand eines Qualitätsprüfkostenmodells wird die Aufwandsreduktion unter Anwendung der Verfahren auf Beispiele aus der Automobil-, Luftfahrt- und Bahnindustrie bewertet.