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Unternehmen in der Automobilindustrie verwenden Baukästen, um die Komplexität von Produktprogrammen zu beherrschen und durch Skaleneffekte betriebswirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Eine Herausforderung bei Baukästen sind technische Änderungen, welche die Skaleneffekte von Baukästen reduzieren. Dies gilt insbesondere für Baukästen in einem hochdynamischen Umfeld. Ein hochdynamisches Umfeld führt zu einer hohen Veränderlichkeit der betroffenen Baukästen, ihrer Abhängigkeiten zu anderen Baukästen und den Anforderungen, die über die Vergabedauer erfüllt werden müssen. Sind Baukästen durch räumliche und funktionale Abhängigkeiten im Produkt Fahrzeug stark vernetzt, so ist das Gesamtsystem Fahrzeug und das den Baukasten verwendende Fahrzeugportfolio im Falle einer technischen Änderung ein inflexibles Konstrukt. Dieser Sachverhalt wird als Verblockung bezeichnet. Die Auswirkungen einer Verblockung sind zum einen hohe Änderungs- und Abbruchkosten. Zum anderen ist es möglich, dass aufgrund fehlender technischer Rahmenbedingungen oder betriebswirtschaftlicher Gründe keine technischen Änderungen vorgenommen werden können, was zu einer verzögerten Reaktionsfähigkeit auf Risiken führt. 
Das Ziel der Arbeit besteht darin, einen modellbasierten Ansatz zu entwickeln, um verblockungskritische Baukästen durch systematische Identifikation, Analyse, Bewertung und Behandlung von Risiken resilient zu gestalten. Dies ermöglicht es den Unternehmen in der Automobilindustrie, dem Endkunden zusätzliche Funktionen über die Vergabedauer dieser Baukästen anzubieten sowie technische Änderungen und dadurch Abbruch- und Änderungskosten zu vermeiden bzw. zu minimieren.
Der modellbasierte Ansatz zur resilienten Baukastengestaltung gliedert sich in fünf Teilmodelle. Im ersten Teilmodell wird die Verblockungskritikalität von Baukästen anhand von Kennzahlen bestimmt. Im zweiten Teilmodell werden Risiken für Baukästen anhand von Risikofaktoren unter Verwendung methodischer Verfahren systematisch identifiziert und beschrieben. Darauf aufbauend werden im dritten Teilmodell die Auswirkungen von Risiken innerhalb von verblockungskritischen Baukästen und im Gesamtsystem Produkt analysiert. Im vierten Teilmodell werden die aus den Risiken resultierenden Verblockungen anhand von Risikoparametern bewertet und priorisiert. Das fünfte Teilmodell umfasst die Entscheidung über die für ein bestimmtes Risiko zu verfolgende Risikobehandlungsstrategie nach betriebswirtschaftlichen Aspekten.