Die zunehmende Bedeutung des produzierenden Gewerbes in der Weltwirtschaft unterstreicht die Relevanz der Fabrikplanung. Bei der Planung und Realisierung von Fabriken werden beträchtliche Ressourcen eingesetzt, um individuellen Kundenanforderungen gerecht zu werden. Hochkomplexe, wiederkehrende Planungsprozesse mit vielen Schnittstellen führen unter anderem oft dazu, dass Zeit- und Kostenziele in der Praxis verfehlt werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob ein Planungsansatz, welcher weniger auf die individuelle Kundeneinbeziehung ausgerichtet ist, Vorteile in Bezug auf Zeit, Kosten und Produktivität bieten kann, ohne dabei Kundenanforderungen zu vernachlässigen. Indem diese Arbeit die Fabrik als ein Produkt und die Fabrikplanung als Produktentwicklungsprozess versteht, orientiert sie sich an bewährten Ansätzen aus der klassischen Produktentwicklung. Um die beschriebenen Herausforderungen zu adressieren, wird ein Planungsvorgehen entworfen, das eine einzelkundenentkoppelte Planung ermöglicht. In Anlehnung an die Produktentwicklung wird die Plattformstrategie vorgeschlagen, um einen Perspektivwechsel in der Fabrikplanung zu initiieren. Der Einzelkundenbezug wird durch die Einführung einer Planungsfallcharakterisierung aufgelöst, mit dem Ziel die Homogenisierung von Anforderungen zu erreichen. Dies ermöglicht die Zusammenstellung von typenspezifischen Plattformen, die situationsabhängig in Umfang und Inhalt variieren können. Standardisierte Fabrikmerkmale (z.B. Hallenhöhe) als Plattforminhalt bilden somit die Grundlage für weitere Planungsaktivitäten. Mit den auf Erfahrungswissen basierten Plattformen werden die Gemeinsamkeiten von Fabriken erhöht, Zeit und Kosten in Planung und Realisierung gespart und gleichzeitig der langfristige Wert durch gezielte, wirtschaftliche Überdimensionierung erhalten. Das methodische Vorgehen gliedert sich in fünf Teilmodelle, die von der Erfassung der Anforderungen über die Entwicklung einer Produktarchitektur bis zur Definition und Eingrenzung von Fabrikmerkmalen reichen. Eine Wirkbeziehungsanalyse verknüpft die Anforderungen mit den Fabrikmerkmalen. Abschließend wird für jedes Fabrikmerkmal eine Definition sinnvoller, standardisierter Ausprägungen vorgenommen, gefolgt von normativen Aussagen über deren Gültigkeit in Abhängigkeit von vorliegenden Planungsfallcharakteristiken.
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Autor Dackweiler, Jonas
Gewicht 0.522 kg
Erscheinungsdatum 27.05.2024
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Produktionssystematik

Dackweiler, Jonas

Planungseffizienz und -effektivität durch Plattformbasierte Fabrikplanung

ISBN: 978-3-98555-220-7
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Kurzbeschreibung

Die vorliegende Dissertation präsentiert einen neuen Ansatz zur Steigerung der Planungseffizienz und -effektivität in der Fabrikplanung. Mit der Etablierung typenspezifischer Plattformen als Planungsgrundlage werden weniger kundenindividuelle Planungen ermöglicht, ohne dabei Kundenbedürfnisse zu vernachlässigen. Die Arbeit umfasst hierfür normative Aussagen zur Standardisierung von Fabrikmerkmalen in Abhängigkeit unterschiedlicher Planungsfallcharakteristiken und eine Validierung der Ergebnisse.

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