Die Einführung neuer Produkte in die Fertigung ist eine kritische Phase im Produktentwicklungsprozess produzierender Unternehmen, die maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg eines Produkts und somit eines Unternehmens entscheidet. Trotz intensiver Forschung bleibt die Erreichung der Zeit-, Kosten- und Qualitätsziele im Serienanlauf eine weit verbreitete Herausforderung, was zu finanziellen Verlusten und Imageproblemen der Unternehmen führt. Ursachen liegen unter anderem in der Instabilität der Fertigungsfolge zu Beginn des Serienanlaufs sowie instabilen Qualitätsfähigkeiten und Verfügbarkeitsverlusten. Darüber hinaus führen häufige zeit- und kostenintensive Änderungen durch Restentwicklungsumfänge sowohl am Produkt als auch in der Fertigung während des Serienanlaufs zu einer Verfehlung der Anlaufziele. Zur Steigerung der Reaktionsfähigkeit auf Änderungen in der Produktentwicklung etablieren sich agile Methoden aus der Softwareentwicklung im Entwicklungsprozess physischer Produkte. Um das Potenzial agiler Konzepte auch im Serienanlauf zu nutzen, gilt es, die agile Produktentwicklung und den Serienanlauf methodisch enger zu vernetzen und die Agilität von Serienanläufen zu steigern. Ziel der Forschungsarbeit war die Entwicklung einer Methodik zur Gestaltung agiler Serienanläufe. Die Methodik folgt dem Regelkreisgedanken und besteht aus drei Modulen, welche iterativ sprintweise durchlaufen werden. In Modul 1 erfolgt die Modellierung der Informationsgrundlage und der Anlaufperformance von Fertigungsfolgen, um bestehende Defizite zu identifizieren. Hierzu wurde ein evidenzbasiertes Modell entwickelt, das erstmals eine integrative Betrachtung von Produkt- und Technologieunsicherheiten sowie der Anlaufperformance ermöglicht. Ergänzend wurden Methoden zur Identifikation und Priorisierung von Restentwicklungsumfängen sowie zur Bewertung des Entwicklungsfortschritts auf Basis der Produkt- und Fertigungsreife konzipiert. Aufbauend auf Modul 1 dient Modul 2 der systematischen Priorisierung und Reduktion der ermittelten Defizite sowie der Prognose von agilen Anlaufkurven und -kosten unter Berücksichtigung bestehender Unsicherheiten. Modul 3 ermöglicht die Integration realer Daten aus agilen Serienanläufen. Hierzu wurde eine Methode zur Bewertung der Evidenz von Prototypen- und Validierungsversuchen entwickelt, die eine Transformation dieser Daten in verarbeitbare Informationen auf Basis der Evidenztheorie ermöglicht.
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Autor Apelt, Sebastian
Gewicht 0.299 kg
Erscheinungsdatum 31.03.2025
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Innovations in Manufacturing Technology

Apelt, Sebastian

Methodik zur Gestaltung agiler Serienanläufe

ISBN: 978-3-98555-270-2
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Kurzbeschreibung

Trotz intensiver Forschung bleibt die Erreichung von Zeit-, Kosten- und Qualitätszielen im Serienanlauf eine weit verbreitete Herausforderung für produzierende Unternehmen. Um das Potenzial agiler Konzepte im Serienanlauf zu nutzen, wurde eine auf der Evidenztheorie basierende Methodik zur Gestaltung agiler Serienanläufe unter Berücksichtigung bestehender Unsicherheiten entwickelt, die dem Regelkreisprinzip folgend iterativ und sprintweise durchlaufen wird.

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