Das Kerngeschäft im Werkzeugbau liegt schwerpunktmäßig auf industriellen Sachleistungen und begleitenden industriellen Dienstleistungen. Die Differenzierungsmerkmale von deutschen Werkzeugbaubetrieben bilden vorrangig die Qualität und Präzision der Leistungen. Wettbewerber aus Ländern mit geringeren Faktorkosten schaffen es jedoch vermehrt Leistungen zu offerieren, welche eine vergleichbare Auftragsdauer, Qualität und Präzision zu deutlich niedrigeren Preisen aufweisen. Die Verfügbarkeit dieser Konkurrenzleistungen auf Kernabsatzmärkten deutscher Werkzeugbaubetriebe steigt auch im Zuge von globalen Krisen kontinuierlich. Dies führt zu einem Rückgang des Preisniveaus und somit auch der erzielbaren Margen im deutschen Werkzeugbau. Die hieraus resultierende wirtschaftliche Stagnation ist kein diskontinuierliches Umweltereignis, welches allein mittels der Reduzierung von Kosten durch Fokussierung auf Kernaktivitäten adressiert werden kann.
Infolgedessen gilt für deutsche Werkzeugbaubetriebe die explorative Geschäftsmodellerschießung als ein zentrales Handlungsfeld zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle bietet für deutsche Werkzeugbaubetriebe ein besonderes Potenzial. Es lassen sich bereits einige wenige Pionierleistungen von Unternehmen der deutschen Branche Werkzeugbau beobachten. Diese Unternehmen betreiben erfolgreich datengetriebene Geschäftsmodelle, die zu erheblichen Umsatz- und Profitabilitätssteigerungen führen. Flächendeckend sind datengetriebene Geschäftsmodelle im Werkzeugbau zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch kaum verbreitet.
Das Ziel der im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelten Methodik ist die systematische Unterstützung der Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle im Werkzeugbau. Hierfür werden in der ersten Phase werkzeugbauspezifische Anbieter-Kunden Paarungen für daten-getriebene Geschäftsmodelle identifiziert. Für diese Paarungen werden daten- und vernetzungsspezifische Voraussetzungen abgeleitet. In einer weiteren Phase werden Szenarien datengetriebener Geschäftsmodelle im Werkzeugbau entwickelt. Für die identifizierten Paa-rungen werden jeweils die geeignetsten Szenarien hergeleitet. Schließlich werden in der letzten Phase Hypothesen für die erfolgreiche Einführung ermittelt und Experimente für deren Verifizierung identifiziert. Neben der wissenschaftlichen Herleitung und Entwicklung der Methodik erfolgt zudem die Anwendung und Validierung in der Praxis.
Autor | Trisjono, Julian Andreas |
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Gewicht | 0.399 kg |
Erscheinungsdatum | 02.09.2025 |
Produktionssystematik
Methodik zur Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle im Werkzeugbau
Kurzbeschreibung
Das Ziel der im Rahmen der Dissertation entwickelten Methodik ist die systematische Unterstützung der Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle im Werkzeugbau. Die Methodik befähigt anwendende Unternehmen geeignete werkzeugbauspezifische Anbieter-Kunden Paarungen sowie die datenspezifischen Befähiger für die Einführung datengetriebener Geschäftsmodelle zu identifizieren. Zudem können mithilfe der Methodik datengetriebene Geschäftsmodelle für den Werkzeugbau konfiguriert und erprobt werden.