Die zunehmende Agilität in der Produktentwicklung verursacht eine hohe Komplexität und neue Herausforderungen für die nachgelagerte Montageplanung. Bestehende Montageplanungsvorgehen sind zu starr und unflexibel, um adäquat auf die Anforderungen der agilen Produktentwicklung und die Dynamik des Marktumfelds zu reagieren. Die Komplexität als kritischer Faktor für den Planungserfolg wird in herkömmlichen Planungsansätzen und insbesondere bei der Auswahl von Planungsmethoden nicht explizit berücksichtigt, was einen weitgehend ungezielten Methodeneinsatz zur Folge hat. In der Konsequenz werden die spezifischen Potenziale der verfügbaren Planungsmethoden zur Beherrschung der Komplexität nicht genutzt, was zu insuffizienten Planungsergebnissen führt. Ein großes Potenzial zur umfassenden Komplexitätsbeherrschung und damit zur Optimierung von Planungsergebnissen besitzen hybride Planungsvorgehen, in welchen die spezifischen Vorteile plangetriebener und agiler Methoden zielgerichtet kombiniert werden.
Zur Adressierung der genannten Herausforderungen in der Montageplanung wird in dieser Arbeit ein Modell zur systematischen Bestimmung der dominanten Planungsmethoden für einzelne Planungsumfänge und zu deren gezielter Kombination in hybriden Montageplanungsvorgehen präsentiert. Zur Bestimmung der dominanten Planungsmethoden erfolgt der Abgleich der zu beherrschenden Planungskomplexität mit den Potenzialen der verfügbaren Planungsmethoden zur Komplexitätsbeherrschung. Die zu beherrschende Planungskomplexität wird durch den Komplexitätsbedarf einzelner Planungsumfänge beschrieben. Zur objektiven Operationalisierung und Messung des Komplexitätsbedarfs wird ein spezifisches Komplexitätsmaß vorgestellt, welches die relevanten Komplexitätsfaktoren beinhaltet und diese mathematisch erfasst. Die Herleitung der Komplexitätspotenziale basiert auf den konstituierenden Eigenschaften plangetriebener und agiler Planungsmethoden sowie dem resultierenden Einfluss auf die verschiedenen Dimensionen der Komplexität. Der Abgleich von Komplexitätsbedarfen und Komplexitätspotenzialen zur Bestimmung der dominanten Planungsmethoden erfolgt schließlich in der zentralen Entscheidungssystematik des Modells der hybriden Montageplanung. Das in dieser Arbeit entwickelte Modell unterstützt die Montageplanung in der industriellen Praxis bei der suffizienten Beherrschung von Planungskomplexität und der Optimierung von Planungsergebnissen.
Autor | Fölling, Carsten |
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Gewicht | 0.476 kg |
Erscheinungsdatum | 30.06.2022 |
Produktionssystematik
Komplexitätsbeherrschung durch hybride Montageplanung
Kurzbeschreibung
Zur suffizienten Beherrschung der Komplexität in der Montageplanung wird in dieser Arbeit ein Modell zur systematischen Kombination agiler und plangetriebener Methoden in einem hybriden Montageplanungsvorgehen präsentiert. Die zielgerichtete Kombination der spezifischen Vorteile beider Planungsmethoden anhand eines spezifischen Maßes zur Messung von Planungskomplexität befähigt die suffiziente Beherrschung von Planungskomplexität und die Optimierung von Planungsergebnissen in der Montageplanung.