Mittels dichter Wellenlängenüberlagerung (DWDM) können zusätzliche Anwendungsfelder für Hochleistungsdiodenlaser erschlossen werden. Allerdings ist der Einsatz der in den vergangen 10 Jahren entwickelten Konzepte bislang durch eine zu hohe Komplexität oder zu hohe Bauteilkosten limitiert. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation werden zwei neuartige DWDM-Konzepte experimentell und modelltheoretisch untersucht. Als Überlagerungselemente werden ultra-steile, dielektrische Kantenfilter verwendet. Die Wellenlängenstabilisierung wird bei dem ersten Konzept durch Verwendung von DFB-Diodenlaserbarren mit Wellenlängen-Chirp und bei dem zweiten durch einen externen Resonator realisiert. Der externe Resonator besteht aus den zur Überlagerung verwendeten Filtern und einem Auskoppelspiegel. Dadurch basieren beide Konzepte ausschließlich auf potentiell kostengünstigen Elementen. Die Konzepte sind ausgelegt für den Leistungsbereich von 10 W bis 100 W in Kombination mit einem Strahlparameterprodukt von zirka 2,5 mm mrad.
Mehrere optische Systeme zur Überlagerung und Einkopplung der Strahlung in eine Faser mit einem Kerndurchmesser von 35 µm werden ausgelegt und hinsichtlich ihrer optischen Effizienz analysiert. Diese wird in Abhängigkeit von den spektralen und Polarisations-Eigenschaften der Filter und Diodenlaser modelliert. Zur Erprobung der Überlagerungskonzepte werden die verwendeten Filter und Diodenlaser charakterisiert und jeweils ein System auf Basis der Messwerte ausgewählt.
Die experimentell ermittelte Überlagerungseffizienz stimmt im Rahmen der Messgenauigkeit für das Konzept auf Basis von DFB-Diodenlaserbarren mit der Modelltheorie überein und beträgt ηMP = 75%. Sie ist insbesondere durch die Depolarisation der zur Verfügung stehenden Diodenlaser limitiert. Mit einem Demonstrator wird eine Ausgangsleistung von 46 W bei einer Strahldichte von 59 MW/(cm² sr) erreicht. Bei dem Konzept mit externem Resonator tritt optisches Übersprechen zwischen Nachbaremittern auf, das die Überlagerungseffizienz um 10% reduziert.
Potenzielle Anwendungsfelder sind u.a. der Low-Cost-3D-Druck von Metallen und das Pumpen kompakter und kostengünstiger Ultrakurzpulslaser. Jedoch erfordert eine kommerzielle Nutzung die Entwicklung kostengünstiger DFB-Diodenlaser mit einem Polarisationsgrad von zirka 98% oder die Optimierung des externen Resonators – beispielsweise durch Erweiterung um ein geeignetes Filterelement.
Autor | Witte, Ulrich Winfried |
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Lieferzeit | 3-4 Tage |
Gewicht | 0.208 kg |
Erscheinungsdatum | 04.04.2018 |
Ergebnisse aus der Lasertechnik
Erhöhung der Strahldichte von Hochleistungs-Diodenlaserbarren mittels dielektrischer Kantenfilter
Kurzbeschreibung
Zwei neuartige Konzepte zum dichten Wellenlängen-Multiplexing von Diodenlaserstrahlung werden modelltheoretisch und experimentell untersucht. Zur Überlagerung werden ultra-steile, dielektrische Kantenfilter verwendet. Die Wellenlängenstabilisierung wird entweder durch Verwendung von DFB-Diodenlaserbarren mit Wellenlängen-Chirp oder durch einen externen Resonator, der ausschließlich aus den zur Überlagerung benötigten Filtern und einem Auskoppelspiegel besteht, realisiert.