Unternehmen streben durch Produktionsnetzwerke Wettbewerbsvorteile wie Markterschließung, Kosteneinsparungen oder Zugang zu neuen Technologien an. Im Laufe der Zeit entstehen aber häufig aufgrund der Nutzung lokaler Opportunitäten in Kombination mit einer unstrukturierten Entwicklung des Gesamtnetzwerks historisch gewachsene Strukturen, die weit hinter dem Potenzial des Produktionsnetzwerks zurückbleiben. Eine kontinuierliche Gestaltung mittels Bewertung aller Einzelanpassungen im Netzwerk aus Perspektive des Gesamtunternehmens wird jedoch oft als zu aufwendig eingeschätzt.
Die Analyse bestehender Netzwerkgestaltungsansätze zeigt, dass zwar eine Vielzahl an Vorgehen existieren, diese jedoch häufig nur auf einzelne Fragestellungen der Netzwerkgestaltung anwendbar und in der Umsetzung aufwendig sind. In der Regel wird erst zum Ende des Entscheidungsprozesses deutlich, welche Informationen und Einflussfaktoren wirklich relevant für die Entscheidungsfindung sind; außerdem ist der Entscheidungsprozess für die Entscheidungsträger kaum nachvollziehbar. Die übergeordnete Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit lautet somit: Wie kann ein aufwandsgerechter und transparenter Entscheidungsprozess zur kontinuierlichen Gestaltung von Produktionsnetzwerken gestaltet werden?
Zur Beantwortung dieser Frage entwickelt der Autor eine Gestaltungsmethodik, die auf drei Kernideen basiert: Erstens sorgen Standardelemente bei Vorgehen, Modellierung, Berechnung und Visualisierung für einen transparenten, leicht nachvollziehbaren Prozess. Zweitens verkürzt die frühzeitige Identifikation der Haupteinflussfaktoren auf die Entscheidung die Informationsbeschaffung. Drittens ermöglicht ein agiler Prozess die enge Einbindung von Entscheidungsträgern in den Prozess, ohne sie zu stark zeitlich zu binden.