Die zunehmende Marktdurchdringung von Werkzeugbaubetrieben aus Niedriglohnländern führt zur Erosion der bestehenden Branchenstruktur im deutschen Werkzeugbau und erfordert die Entwicklung neuer effizienter Wettbewerbsstrategien. In Folge der nicht kompetitiven Kostenstrukturen ist eine Strategie der Kostenführerschaft auf absehbare Zeit nicht zielführend. Das Potenzial deutscher Werkzeugbaubetriebe liegt in innovativen Prozessen und neuen Technologien, die eine Differenzierung über qualitativ hochwertige Produkte und Services ermöglichen. Hierzu bedarf es überzeugender Argumente, um Kunden den Mehrwert erhöhter Leistungsfähigkeit darzustellen. Gelingt es dem Werkzeugbauer den Mehrkosten einen quantifizierbaren Mehrnutzen durch bessere Produktqualität entgegenzusetzen, werden höhere Investitionen legitimiert. Hierzu bedarf es der Betrachtung des vollständigen Produktlebenszyklus eines Werkzeugs, da sich die Mehrkosten erst mit der Nutzungsphase des Werkzeugs amortisieren können.

In der vorliegenden Arbeit wird daher ein Ansatz konzipiert und implementiert, der die Leistungsfähigkeit von Werkzeugbaubetrieben anhand des Verhältnisses zwischen Qualität des Werkzeugs und dessen Lebenszykluskosten prognostiziert. Hierzu werden bestehende Methoden der Leistungsbewertung aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen analysiert, deren Vor- und Nachteile herausgestellt und Anforderungen an eine Leistungsfähigkeitsbewertung im Werkzeugbau abgeleitet. Die explorative Einbindung von Werkzeugbau-Experten erweitert die Perspektive aus Anwendersicht, eruiert die notwendige empirische Datenbasis und sichert die angestrebte hohe Praxisrelevanz des Forschungsprozesses. Durch die Entwicklung und Einführung des Qualitätsvektors und der Qualitätselastizität erfolgt die funktionale Integration der Produktqualität und der Lebenszykluskosten in ein modular gestaltetes Bewertungsmodell. Die anschließende Überführung in ein prozessuales Vorgehensmodell implementiert den Ansatz und erlaubt die Prüfung in der praktischen Anwendung.

Das Resultat ist in ein Software-Tool überführt und eröffnet neue individuelle Perspektiven in der internationalen Wettbewerbsdifferenzierung von Werkzeugbaubetrieben. Der Werkzeugbau profitiert von der transparenten Darstellung der Leistungsfähigkeit, die die geforderte Argumentationsgrundlage ermöglicht. Kunden profitieren darüber hinaus von einem Ansatz, der Investitionsentscheidungen für Werkzeuge nachhaltiger gestalten lässt.

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Autor Hienzsch, Martin
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Erscheinungsdatum 11.02.2016
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Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement

Hienzsch, Martin

Bewertungsmodell für die lebenszykluskostenorientierte Leistungsfähigkeit von Werkzeugbaubetrieben am Beispiel von Spritzgießwerkzeugen

ISBN: 978-3-86359-385-8
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Kurzbeschreibung

In der vorliegenden Arbeit wird ein Bewertungsansatz konzipiert und implementiert, der die Leistungsfähigkeit von Werkzeugbaubetrieben anhand des Verhältnisses zwischen Qualität des Werkzeugs und dessen Lebenszykluskosten prognostiziert. Dies ermöglicht transparentere Investitionsentscheidungen von Kunden und stärkt innovative und technologieorientierte Werkzeugbaubetriebe. Es wird gezeigt, dass sich ein qualitativ besseres Werkzeug über den Produktlebenszyklus amortisieren kann.

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