Die Energieversorgung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Elektromobilität. Denn alle Geschäftsmodelle der Elektromobilität müssen eine Aussage über Ort, Zeit und Umstände der Energieübertragung in das Elektrofahrzeug machen und stehen dabei häufig in gegenseitiger Abhängigkeit (elektromobiler Fix- und Schnittpunkt). Es muss auf der einen Seite die Energieversorgung gemäß dem Mobilitätsbedarf des Nutzers sichergestellt werden. Auf der anderen Seite sollte ein Laden gemäß dem Angebot an Strom aus erneuerbaren Energien erfolgen. Durch die prinzipiell hohe räumliche Verfügbarkeit von Strom kann beides erreicht werden, indem das Laden aus Notwendigkeit (Tankstellenprinzip) durch ein Laden aus Gewohnheit (Gelegenheitsprinzip) ergänzt wird. Die Energieversorgung gemäß dem Gelegenheitsprinzip kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn Nutzer und Anbieter dabei mittels durchgängiger Informationsflüsse unterstützt werden. Die Gestaltung erfordert eine strukturierte und fundierte Beschreibung der Domäne, wie sie jedoch von den anwendungsorientierten Wissenschaften bis dato der Praxis nicht zur Verfügung gestellt wurde. Aus diesem Grund wurden in vorliegender Arbeit in einem iterativen, operationsanalytischen Forschungsprozess drei aufeinander aufbauende Partialmodelle entwickelt:
- Typologie der Anwendungen zur Energieübertragung zwischen Elektrofahrzeug und Stromnetz mit organisatorischen und technischen Merkmalen
- Generische Informationssystem-Architektur zur Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromversorgungssystem
- Vorgehensweise zur Gestaltung einer spezifischen Informationssystem-Architektur
Das Gesamtergebnis der Arbeit stellt damit ein Architektur-Rahmenwerk dar, um anwendungstyp- und geschäftsmodellbezogene sowie unternehmensspezifische Informationssystem-Architekturen am elektromobilen Fix- und Schnittpunkt zu entwickeln. Die generische Informationssystem-Architektur ist sowohl mit domänenspezifischen Arbeiten wie dem ‚Smart Grid Architecture Model‘ als auch mit domänenunabhängigen Rahmenwerken wie dem ‚The Open Group Architecture Framework‘ kompatibel. Von dem Einsatz des Architektur-Rahmenwerks profitieren in erster Linie Unternehmen die direkt in die Elektrofahrzeugnutzung involviert sind wie z.B. Energieversorger, Flottenbetreiber oder Mobilitäts- und Kurier-Express-Paket-Dienstleister. Darüber hinaus kann das Architektur-Rahmenwerk die Zulieferunternehmen wie z.B. Automobil- und Ladeinfrastrukturhersteller sowie (IKT‑)Dienstleister unterstützen.
Autor | Fluhr, Jonas |
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Lieferzeit | 3-4 Tage |
Gewicht | 0.38 kg |
Erscheinungsdatum | 02.10.2014 |