Die globalisierten Absatz- und Beschaffungsmärkte erfordern von produzierenden Unternehmen, sich diesen Rahmenbedingungen nicht nur anzupassen, sondern sie bestmöglich zu ihrem Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Eine der wesentlichsten Entscheidungen in diesem Kontext stellt diejenige über die Anzahl, die Struktur und die geografische Lage der Produktionsstandorte dar. Studien belegen, dass die systematische Quantifizierung der Kosten als zentrale Bewertungsgröße bei Standortentscheidungen produzierende Unternehmen regelmäßig vor große Herausforderungen stellt, was sich bspw. in der Anzahl von (ungeplanten) Rückverlagerungen zeigt. Insbesondere eine mangelnde Transparenz über die entscheidungsrelevanten Einflussgrößen, eine unzureichend aufwands- und verursachungsgerechte Kostenbewertung sowie eine fehlende Berücksichtigung der Auswirkungen auf bestehende Standorte führen dazu, dass eine Bewertung und Prognose der Kosten an bzw. von alternativen Produktionsstandorten nur unzureichend möglich ist.
Bisherige Ansätze in der Literatur ermöglichen weder eine der Entscheidungssituation angepasste Positionierung in der Dichotomie aus Aufwand und Genauigkeit der Kostenmodellierung, noch eine verursachungsgerechte Kostenbewertung für Standortentscheidungen, die auch eine potenzielle Schwächung von Residualstandorten ermöglicht. Die übergeordnete Forschungsfrage ergibt sich somit dahingehend, wie alternative Produktionsstandorte unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Residualstandorte verursachungs- und aufwandsgerecht in Bezug auf die zukünftigen Kosten bewertet werden können.
Auf Basis dieser Forschungsfrage entwickelt der Autor eine anwendungsorientierte Methodik, die auf drei Lösungshypothesen fußt: Eine iterative Aggregationsmethode ermöglicht die Identifikation und aufwandsgerechte Abbildung der entscheidungsrelevanten Modellierungsgrößen. Die Adaption der ressourcenorientierten Prozesskostenrechnung stellt eine verursachungsgerechte Kostenmodellierung sicher und die Quantifizierung von Remanenzeffekten ermöglicht Transparenz über die negativen Auswirkungen auf Residualstandorte. Die verschiedenen Bausteine werden in ein Entscheidungsmodell integriert, welches die Vorteilhaftigkeit einer Standortalternative sowie die potenzielle Schwächung der Residualstandorte bewertet. Die Anwendung der Methodik ermöglicht datenbasiert nachvollziehbare und valide Entscheidungen über alternative Produktionsstandorte bzw. -netzwerke zu treffen.

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Autor Prote, Jan-Philipp
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Erscheinungsdatum 20.03.2018
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Produktionssystematik

Prote, Jan-Philipp

Verursachungsgerechte Bewertung von Standortalternativen in Produktionsnetzwerken

ISBN: 978-3-86359-598-2
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Kurzbeschreibung

Das übergeordnete Ziel der vorliegenden Dissertation besteht darin, Standortentscheidungen in Produktionsnetzwerken valider zu gestalten. Hierzu wird eine Methodik zur aufwands- und verursachungsgerechten Kostenbewertung von alternativen Produktionsstandorten entwickelt, mit der die entscheidungsrelevanten Einflussgrößen identifiziert und aggregiert sowie die operativen Kosten, die Einmalkosten und die Remanenzkosten einer Entscheidungsalternative modelliert und prognostiziert werden können.

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