Ausgehend von der Erkenntnis, dass eine hundertprozentige Fehlervermeidung faktisch unmöglich ist, wird in der vorliegenden Arbeit die Notwendigkeit eines effektiven und effizienten Fehlermanagements diskutiert. Das reaktive Fehlermanagement muss als einer der zentralen Befähiger auf dem Weg zu einem ambitionierten Null-Fehler-Ziel verstanden werden. Die zunehmende Fokussierung auf Fehlerprävention führt dazu, dass Fehler oftmals tabuisiert werden und lediglich deren Symptome bekämpft werden. Fundierte Ursachenanalysen finden oft nicht statt, stattdessen werden über einen langen Zeitraum hohe Ausschussraten und Nacharbeit in Kauf genommen. Der Grund hierfür wird in einer unzureichenden Kenntnis des Einflusses des reaktiven Fehlermanagements auf die technisch orientierte Zielerreichung in komplexen Produktionssystemen gesehen.
Das Ziel dieser Arbeit liegt daher in der Entwicklung eines systemtheoretischen Modells, welches die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fehlermanagement und operativen Produktionszielen abbildet und eine Analyse der daraus resultierenden Systemdynamik ermöglicht.
Das entwickelte Modell gliedert das betrachtete Gesamtsystem in die miteinander vernetzten Subsysteme Fehlerentstehung, Produktion, Fehlerabstellung, Lernen aus Fehlern und Ressourcen.
Fehlerursachen sind die zentrale Bestandsgröße des modellierten Systems. Die Existenz von Fehlerursachen erhöht die Fehlerrate und schmälert somit die Leistung des Systems. Durch effektive Fehlerabstellvorgänge lässt sich der Ursachenbestand nachhaltig reduzieren. Es gilt die Annahme, dass komplexe Produktionssysteme kontinuierlich neue Fehlerursachen aus sich heraus generieren. Durch die zielgerichtete Nutzung von Fehlerwissen können Organisationen ihre Fehlervermeidungskompetenz ausbauen und so die Robustheit gegenüber neuen Fehlerursachen steigern. Im Hinblick auf die Ressourcennutzung durch das Fehlermanagement und die Produktion existiert eine unmittelbare Ressourceninterdependenz. Durch die Anwendung diverser Verifikations- und Validierungsmaßnahmen wird die hohe Glaubwürdigkeit des entwickelten Modells nachgewiesen. Nicht zuletzt beweist die erfolgreiche Reproduktion des in einer Fallstudie beobachteten Verhaltens, dass das Modell grundsätzlich auf reale Anwendungsfälle angewendet werden kann.
Es wird gezeigt, dass die Zielerreichung in Produktionssystemen maßgeblich durch die Ausgestaltung des reaktiven Fehlermanagements beeinflusst wird.

 

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Autor Glöckner, Henrik
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Erscheinungsdatum 19.11.2020
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Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement

Glöckner, Henrik

Systemdynamische Modellierung des reaktiven Fehlermanagements in Produktionssystemen

ISBN: 978-3-86359-912-6
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Kurzbeschreibung

Eine Fokussierung auf Fehlerprävention hat zur Folge, dass Fehler oftmals tabuisiert werden und lediglich deren Symptome bekämpft werden. Um dem Problem zu begegnen, dass der Einfluss des Fehlermanagements auf die Zielerreichung in Produktionssystemen oft nur unzureichend verstanden wird, beschreibt das Buch ein Modell, welches die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fehlermanagement und Produktionszielen abbildet und eine Analyse der daraus resultierenden Systemdynamik ermöglicht.

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